In einer intensiven und durchweg spannenden Partie gegen starke Mennrather hat Blau-Weiß Wickrathhahn einen wichtigen Punkt ergattert. Zwar trat Victoria im Hermann-Noell-Waldstadion reifer und dominanter auf, doch auch die Hausherren kamen regelmäßig zu erstklassigen Tormöglichkeiten und hätten mit einem Quäntchen Glück als überraschender Sieger vom Platz gehen können.
Nach einem
kurzen gegenseitigen Beschnuppern übernahm der Tabellenzweite aus Mennrath im Laufe der Anfangsphase das Kommando, ohne jedoch gefährlich vor das Tor des wiedergenesenen Dimi Rosen zu kommen. Vor ihm hatte das mittlerweile sehr gut eingespielte Innenverteidiger-Duo Matthes Probierz und Benfried Willems die Angriffe des Gegners weitestgehend unter Kontrolle. Brenzlig wurde es lediglich, wenn es die Zentrale, bestehend aus Manu Voigt und Kapitän Bolle Wolters auf der Doppelsechs sowie Mowgli Röhrig auf der Zehnerposition, nicht schaffte, den wieselflinken und extrem ballsicheren Soner Karaman in Schach zu halten. Dieser drehte von Minute zu Minute mehr auf und so hatte das Team von Günter Schumacher Glück, als ein Abschluss der Victoria gegen Mitte der Halbzeit nur den Pfosten streifte. Trotz klarer Überlegenheit der Gäste hätte Blau-Weiß nach einer halben Stunde in Führung gehen müssen, als der starke Gäste-Torwart Andre Dietze nach einer abgefälschten Hereingabe bereits geschlagen war und der umtriebige Slava Beslutzkiy das Leder aus sieben Metern am Tor vorbei drosch. Ein sehr starkes Spiel lieferte Stürmer Julian Zunft ab, der überall zu finden war, seinen Körper clever einsetzte und oftmals nur unfair zu stoppen war. So konnte Hahn immer wieder für Entlastung sorgen und Nadelstiche setzen.
In der zweiten Halbzeit schaltete die Victoria noch einen Gang höher und drängte mit Macht auf die Führung. Die Gastgeber jedoch hatten in Keeper Rosen einen bärenstarken Rückhalt, der sowohl in Eins-gegen-eins-Situationen als auch bei wuchtigen und platzierten Abschlüssen aus verschiedenen Positionen mit glänzenden Reflexen die Oberhand behielt. Als der Goalie dann doch einmal geschlagen war, das Spielgerät jedoch nur an den Innenpfosten knallte und an der Torlinie entlang in Richtung Seitenaus schoss, hatte man das Gefühl, dass selbst das Schicksal den Hut vor Rosens Leistung zog. Trotzdem konnten die Hausherren weiterhin Chancen kreieren. Ein Wolters-Freistoß landete ebenfalls am Pfosten, Zunft scheiterte nach Paolo-Venedey-Vorlage aus der Drehung und der eingewechselte Markus Bork verzog aus der Distanz. Zwischen der 70. und 80. Minute war es ein offener Schlagabtausch. In der Schlussphase schnürte die Victoria den Gastgeber am eigenen Strafraum ein und versuchte ihr Glück vermehrt durch die Mitte, da Marco Gölden und Ailton Justen auf den Außenbahnen ein fast fehlerfreies Spiel machten. Mit dem technisch starken Prokeschi Prokesch kam am Ende noch einmal Entlastung. Nach einem feinen Konter hatte Voigt die Führung auf dem Fuß, traf den Ball jedoch nicht richtig, was auf das hochgeschossene Adrenalin zurückzuführen war, wie er später verriet. So quälte sich Blau-Weiß mit letzter Kraft zu einem etwas glücklichen, aber nicht unverdienten 0:0.
Wieder lässt sich resümieren, dass die Mannschaft von Günter Schumacher mit der nötigen Motivation, Laufbereitschaft und taktischen Disziplin mit der Tabellenspitze mithalten kann. Das Team muss jedoch noch lernen, diese Eigenschaften in jedem Spiel erneut unter Beweis zu stellen.
Aufstellung: Rosen - Justen, Willems, Probierz, Gölden - Wolters (86. Prokesch), Voigt - Beslutzkiy (61. Bork), Röhrig, Venedey - Zunft
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