Der FC Blau-Weiß Wickrathhahn hatte beim TuS Liedberg keine Chance. Die Heimmannschaft präsentierte sich reifer, spielfreudiger und mit 70-minütiger Überzahl. Trotzdem geriet das Ergebnis zur Nebensache, denn der gerade erst wiedergenesene Prasath Anantharajah verletzte sich nach einer halben Stunde am rechten Knie schwer. Das Spiel musste 40 Minuten unterbrochen werden. Wir wünschen ihm an dieser Stelle im Namen aller Hahner eine gute und schnelle Besserung!
Wickrathhahn musste, ...
wie eigentlich jedes Spiel, auf einigen Positionen umstellen. Die einschneidendste Position, die es neu zu besetzen galt, war die des Torhüters. Der etatmäßige Außenverteidiger Sebi Nellissen rückte zwischen die Pfosten, der, das vorab, eine tadellose Leistung ablieferte. In der Viererkette spielten nun Ailton Justen und K.K. Kürsten auf den Außenbahnen sowie Bolle Wolters und Schütti Schütteler zentral. Davor positionierten sich Manu Voigt und Prasath Anantharajah, während Julian Zunft, Mowgli Röhrig und Paolo Venedey die Offensivreihe bildeten. Im Sturmzentrum agierte Marvin Justen.
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Noch in der Anfangsphase kassierte Blau-Weiß auf dumme Weise das 0:1. Noch war die Mannschaft jedoch in der Lage, vielversprechende Angriffe zu fahren. Nach 20 Minuten zückte der Schiedsrichter eine Rote Karte gegen Schütteler, der seinen Gegenspieler platzverweiswürdig beleidigt haben soll - eine sehr harte Entscheidung. Der Unparteiische, der mit der Situation, unter Beobachtung zu stehen, insgesamt nur schwer zurechtkam, gab das Wort „Spinner" als Beweggrund für sein Urteil an. Nach einer halben Stunde verlor Hahn dannn auch noch Anantharajah, der durch Benfried Willems ersetzt wurde. Die Schumacher-Elf wehrte sich zwar, doch agierte sie mit hohem Risiko. Kurz vor der Halbzeitpause musste sie dann das 0:2 einstecken.
Zur zweiten Hälfte reagierte Trainer Schumacher und brachte den jungen Prokeschi Prokesch. Entgegen aller Absprachen und aller Vernunft suchten die Gäste ihr Heil jedoch in der Offensive, was mit einem Dreierpack binnen vier Minuten bestraft wurde. Spätestens damit waren alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn verflogen, was sich leider auch in der Spielweise bemerkbar machte. Nachdem Liedberg in der 68. Spielminute auf 6:0 erhöhte, bekam auch Markus Bork seine - sehr deprimierende - Einsatzzeit. Kurz vor Schluss konnte Kapitän Wolters mit einem sehenswert getretenen Freistoß den Ehrentreffer erzielen, mehr als Ergebniskosmetik bedeutete dies jedoch nicht.
Leider ist zum wiederholten Male deutlich zu erkennen, dass die Mannschaft von Trainer Schumacher es nicht beherrscht, den Gegner kompakt stehend in der eigenen Hälfte zu empfangen und auf diese Weise zu zermürben. Ist man auch noch in Unterzahl und der Gegner aus den oberen Tabellenregionen, also im Stande, ein sauberes Kombinationsspiel aufzuziehen, so rächt sich diese Schwäche brutal. Das Team sollte jedoch zumindest in der Lage sein, taktische Absprachen wahrzunehmen, zu verarbeiten und eine gewisse Transferleistung der Zielsetzung auf den Platz zu bringen, so dass der Versuch der Umsetzung sichtbar wird. Dies war leider nicht der Fall.
Aufstellung: Nellissen - K.Justen, Wolters, Schütteler, Kürsten - Voigt, Anantharajah (30. Willems) - Zunft (75. Bork), Röhrig, Venedey - M.Justen (45. Prokesch